Um 1300 ließ der aus dem Aostatal stammende Bischof Boniface de Challant (1290-1308) das Schloss als Hauptwohnsitz für sich und seine Nachkommen bauen.
Um 1320-1340 schmückt ein erster Zyklus von Wandmalereien die Kapelle (vor Ort im Chor zu sehen)
1373 erwirbt Bischof Guichard Tavel den unterhalb des Schlosses gelegenen Turm La Majorie, um ihn zum Sitz der bischöflichen Macht zu machen. Tourbillon behält eine defensive Funktion, hat aufgrund seiner starken Ausstrahlung in der Region aber auch symbolischen Stellenwert.
1417, auf dem Höhepunkt der Raron-Kriege, wird das Schloss in Brand gesetzt und verwüstet.
Mitte des 15. Jahrhunderts lässt Bischof Wilhelm von Raron (1437-1451) die beschädigten Teile wieder aufbauen und gibt einen neuen Gemäldezyklus (derzeit in der Sakristei ausgestellt) für die Kapelle in Auftrag, die er 1447 dem heiligen Georg, dem heiligen Grat und dem seligen Wilhelm von Neuenburg widmet.
Mai 1788, der großen Brand verwüstet die Stadt Sitten. Auch das Schloss Tourbillon fällt den Flammen zum Opfer und wird danach nie wieder aufgebaut.
Ende des 19. Jahrhunderts, die Sittener Bevölkerung ist bestrebt, die Überreste dieses wichtigen Zeugen ihrer Geschichte zu erhalten und führt erste Befestigungsarbeiten durch.
1965-1969, die Unterstützung des Heimatschutzes ermöglicht eine neue Konsolidierungskampagne, die u.a. die Ablösung des Gemäldezyklus aus dem 15. Jh. und die Restaurierung des Zyklus aus dem 14. Jh. erlaubt.
1993-1999, das Mauerwerk des Palasts und der Umfassungsmauern wird verstärkt.
1999, das Bistum Sitten übergibt das Schloss Tourbillon einer Stiftung zwecks Unterhalts und Aufwertung der Stätte, welcher der Staat Wallis, die Stadt und die Bourgeoisie von Sitten angehören.
Die Kapelle wird einer erneuten Restaurierung unterzogen und die in den 1960er Jahren verwahrten Malereien aus dem 15. Jahrhundert werden in der Sakristei zur Geltung gebracht.
2022, im westlichen Teil wird ein neuer Fussboden eingeweiht, der Theater- und Musikaufführungen auf dem Gelände ermöglicht.